Die behauptung lautet

Jesus soll Gott sein, weil …

Prüfen Sie mit Ihrem Verstand und dem, was Sie in der Bibel lesen, ob die folgenden Behauptungen der Wahrheit entsprechen.

…, weil Jesus Wunder wirkte?

Es ist richtig, dass Jesus Wunder gewirkt hat.

Er hat beispielsweise Kranke geheilt oder Tote wieder zum Leben erweckt.

Laut Bibel haben aber auch andere Propheten gleichartige Wunder gewirkt.

Zum Beispiel die Totenerweckung des Propheten Hesekiel:

“Und ich weissagte, wie mir befohlen war; und siehe, da rauschte es, als ich weissagte, und siehe, es regte sich, und die Gebeine kamen wieder zusammen, ein jegliches zu seinem Gebein. Und ich weissagte, wie er mir befohlen hatte. Da kam Odem in sie, und sie wurden wieder lebendig und richteten sich auf ihre Füße.”

[Hesekiel 37, 7 und 10]

Oder die Totenerweckung des Propheten Elia:

“Und er legte sich auf das Kind drei Mal und rief den HERRN an und sprach: HERR, mein Gott, lass sein Leben in dies Kind zurückkehren! Und der HERR erhörte die Stimme Elias und das Leben kehrte in das Kind zurück, und es wurde wieder lebendig.”

[1.Könige 17,21-22]

Kann das Wirken von Wundern ein Kriterium dafür sein, daß Jesus Gott sein soll?

Nein.

Denn sonst müßte man die Propheten Hesekiel und Elia ebenfalls zum Gott erklären. 

Jesus, Hesekiel und Elia sind Propheten Gottes, die Wunder mit der Erlaubnis Gottes gewirkt haben.

…, weil Jesus vor der Welt existierte?

Im Rahmen der christologischen Interpretation werden folgende zwei Verse herangezogen um zu erklären, dass Jesus Gott sein soll:

IM ANFANG war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.”

[Johannes 1,1]

“Und nun verkläre mich du, Vater, bei dir selbst mit der Klarheit, die ich bei dir hatte, EHE DIE WELT WAR.”

[Johannes 17,5]

Aus der Aussage, dass Jesus “EHE DIE WELT WAR” wird geschlossen, dass Jesus Gott sein muß. 

Es wird argumentiert, dass die Aussage “EHE DIE WELT WAR” gleichbedeutend mit “IM ANFANG” ist.

Jedoch wird übersehen, dass laut der Bibel auch der Prophet Salomo (König von Israel und Sohn Davids) vor der Schöpfung der Welt existierte:

“Ich bin eingesetzt von Ewigkeit, VON ANFANG, VOR DER ERDE.”

[Sprueche 8:23]

Laut Bibel war nicht nur der Prophet Jesus vor der Schöpfung der Welt existent, sondern auch der Prophet Salomo.

Somit ist die christologische Interpretation, dass Jesus Gott sein soll, biblisch widerlegt.

…, weil Jesus eins mit dem Vater ist?

Als Beweis für die vermeintliche Göttlichkeit von Jesus referenzieren Christen gerne auf folgenden Vers:

“Ich und der Vater sind eins.”

[Johannes 10,30]

Dieser klare Vers wird oftmals mangels sprachlicher Differenzierung falsch verstanden.

Achtet man auf die Aussage von Jesus, dann sagt er “eins” und nicht “einer”.

“Einer” würde bedeuten, dass es ein und dieselbe Person ist.

Hingegen kommt “eins” von “Einssein”.
Im Duden wird das “Einssein” mit den Worten “vollkommenes Verbundensein, bzw. Übereinstimmung mit jemandem” beschrieben. [1]
Mit jemandem “eins” zu sein bedeutet also, dass man die gleiche Sache vertritt bzw. die gleiche Meinung hat.

So sagt man im Deutschen, wenn zwei Personen eine Übereinkunft in einer Angelegenheit getroffen haben: “Wir sind uns eins!”
Damit ist nicht gemeint, dass sie ein und dieselbe Person sind.
Das würde man mit “Wir sind einer!” zum Ausdruck bringen.

…, weil Jesus das Alpha und Omega ist?

Oftmals wird auch folgender Vers als Beleg für die Göttlichkeit von Jesus zitiert:

“Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.”

[Offenbarung 22:13]

Alpha und Omega sind die Anfangs- und Endbuchstaben des griechischen Alphabets.

Daher kann diese Aussage nicht von Jesus sein.

Denn Jesus hat zu seinen Jüngern auf Aramäisch gesprochen und nicht auf Griechisch.

…, weil Jesus für die Sünden der Menschen gestorben ist?

Die christologische Lehre behauptet, daß Gott einst zum fleischgewordenen Menschensohn, also Jesus, geworden ist.

Auch behauptet sie, daß Gott sich in Form von Jesus hat erniedrigen lassen, um die Sünden der Menschen zu vergeben. 

Dazu mußte sich Gott von den Menschen überwältigen und kreuzigen lassen, so dass er, durch das Fließen seines Blutes die Sünden vergeben kann.

Ist es nicht komisch, daß Gott, der Allmächtige, dies als einzigen Weg gesehen hat, um dem Menschen die Sünden zu vergeben?

Noch viel komischer ist es, dass Jesus das gar nicht wollte.

Als Jesus überwältigt wurde fiel der betend auf sein Angesicht. Er flehte zu Gott, damit er nicht gekreuzigt wird:

“Und ging hin ein wenig, fiel nieder auf sein Angesicht und betete und sprach:
Mein Vater, ist’s möglich, SO Gehe dieser Kelch von mir; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst!”

[Matthäus 26,39]

Laut Bibel schrie Jesus am Kreuz voller Verzweiflung folgende Worte:

“Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut und sprach: Eli, Eli, lama asabthani?
das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

[Matthäus 27:46]

Jesus hatte nie den Willen gekreuzigt zu werden.

Jesus hätte doch wissen müssen, dass seine Kreuzigung die Vergebung aller Menschen Sünden zur Folge haben wird, oder?

Folglich kann Jesus nicht Gott sein.

Denn Gott ist allwissend … und Gott weiß, was er tut.

…, weil Thomas “Mein Herr und mein Gott” sagte?

In der Bibel wird berichtet, dass Thomas den Ausruf “Mein Herr und mein Gott” machte, als er Jesus nach dessen Kreuzigung wieder vor sich sah.

“Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein HERR und mein Gott!”

[Johannes 20,28]

Einige Christen argumentieren, dass Jesus Thomas nicht widersprochen hat und verstehen dies als Beweis dafür, dass Jesus Gott sein muß.

Dabei übersehen sie, dass Jesus einige Verse zuvor erklärt, dass er selbst einen Gott hat:

“Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater. Gehe aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.”

[Johannes 20:17]

Jesus hat also den gleichen Gott wie wir.

Da Gott keinen Gott hat kann Jesus nicht Gott sein.

In Kontext von Johannes 20 sieht man, dass die Aussage von Thomas “Mein Herr und mein Gott!” nichts weiter als ein Ausdruck der Verwunderung ist, da sie sonst im Widerspruch zu der Aussage von Jesus stehen würde.

Hierzu ein Beispiel:

Stelle Dir vor, dass jemand, den Du liebst, einen schweren Verkehrsunfall hat und Du Zeuge dieses Geschehens wirst.

Du siehst wie das Fahrzeug, in dem sich diese Person befindet, plötzlich Feuer fängt und kurz darauf in Flammen steht.

Minuten vergehen.

Innerlich hast Du bereits jegliche Hoffnung verloren.

Aber plötzlich öffnet sich die Türe des Fahrzeuges und die Person, die Du liebst, steigt unversehrt aus und kommt auf Dich zu.

Aus Verwunderung sagst Du:

“Oh mein Gott!”

Was denkst Du … würde irgendjemand, der Dich gehört hat, auf die Idee kommen zu glauben dass diese Person Dein Gott ist?

Gewiss nicht!